Im Zuge des Zusammenbruchs der DDR Ende 1989 besetzten einige Dutzend Jugendliche vor allem aus Pankow und Prenzlauer Berg das damals leer stehende Gebäude in der Florastraße 84 gegenüber vom Ossietzky-Gymnasium. Zu DDR-Zeiten war im Erdgeschoss ein renommiertes Restaurant gewesen, das "Cafe Stilbruch". Bereits 1990 gründeten die Besetzer/innen einen Verein und machten aus dem JUP ein staatlich gefördertes Jugendzentrum. Infos: www.jup-ev.org
Die Generation der Gründer/innen des JUP schuf bis Mitte/Ende der 1990er Jahre, als sie herausgewachsen waren, einen Ort für Kultur und Kommunikation, von dem diejenigen heute noch schwärmen, die diese Zeiten miterleben durften. Zahlreiche Bands gingen aus den Proberäumen des JUP hervor und traten dort auf. Die Partys, Kinovorführungen und Konzerte waren weit bekannt. Das unter dem alten Namen "Stilbruch" weiter geführte JUP-Cafe entwickelte sich zu einem Zentrum für den etwas bunteren Teil der Pankower Jugend.
Im Laufe der Jahre wuchsen neue Generationen von Jugendlichen in's JUP hinein und prägten sein Profil auf ihre je besondere Weise. bestimmte Dinge aber blieben immer erhalten, so der Anspruch ein selbstverwaltetes Jugendzentrum zu sein, ein großes Gewicht auf künstlerische und kulturelle Aktivitäten zu legen, das "Cafe Stilbruch" als sozialen Ort mit niedrigen Preisen und ohne Konsumzwang weiterzuführen und das JUP für alle ungeachtet ihrer Hautfarbe, Herkunft, ihres Geschlechtes oder ihrer sexuellen Orientierung offen zu halten. Das JUP hat menschenverachtende Gesinnungen und Handlungen wie Rassismus, Sexismus und Antisemitismus immer klar abgelehnt und bot auch immer wieder Raum für linke, sozialkritische und antifaschistische Veranstaltungen und Aktivitäten, etwa für die Abende des Info-Cafes Pankow von 2000-2004.
Wegen dieser demokratischen und menschenrechtlichen Orientierung ist das JUP in all den 17 Jahren seiner Existenz immer wieder von Rechten und Neonazis angefeindet und auch mehrmals angegriffen worden, ohne dass dies am Kurs des Hauses etwas zu ändern vermocht hätte.
Wie stellt sich das JUP heute dar? Es ist ein wirklich schickes, voll saniertes Haus mit einer Fülle von Möglichkeiten für die unterschiedlichsten Interessen junger Pankowerinnen und Pankower. Im JUP gibt es: das Abendcafe (Di, Do und So geöffnet) , |
das Schüler/innencafe tagsüber, eine Keramikwerkstatt, eine Siebdruckwerkstatt, ein Tonstudio und ein Fotolabor, eine Kraftsportstation, Räume zum Tanzen, Musizieren, Sport treiben, Seminare und Treffen machen und Zeit totschlagen. In den Räumen des "Cafe Stilbruch" können Kinoabende, Informations- und Diskussionsveranstaltungen, Diskos, Partys und Konzerte stattfinden. Im JUP finden eine ganze Anzahl von Kursen und Aktivitäten statt: Tango, Keramik, Ninjutsu und Gitarrenunterricht, um nur einige zu nennen.
Seit zwei Jahren versucht das JUP, verstärkt Angebote zur politischen Bildung in seinen Räumen unterzubringen. Dabei geht es darum, dass sich junge Menschen untereinander befähigen, sich im gesellschaftlichen und politischen Geschehen zurechtzufinden und eigenständig Kritik an gesellschaftlichen Verhältnissen zu üben. Deswegen unterstützt das JUP auch vielfältig die "Bildungsinitiative engagierter Schüler_innen" (BES) und die Schulprojekttage.
Das JUP ist für Interessierte per Post, telefonisch und per mail jederzeit erreichbar. Hier findet Ihr Ansprechpartner, wenn Ihr etwas im Haus machen wollt oder sonst irgendwelche Fragen habt. Das JUP ist selbstverwaltet: Als Beteiligte an Projekten und Mitglieder des JUP e.V. könnt Ihr selbst das JUP gestalten. Dazu gibt es Gremien wie den Hausrat, den Sprecher/innenrat und die Mitgliederversammlung des JUP e.V.
JUP e.V., Florastr. 84, 13187 Berlin (nähe S & U-Bhf. Pankow & S-Bhf. Wollankstr.)
TEL +49 30 48638200 FAX +49 30 48638202 MAIL info@jup-ev.org WEB www.jup-ev.org
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